Altersarmut ist weiblich. Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt in Deutschland als armutsgefährdet. Dieses erhöhte Risiko, im Alter finanziell schlechter gestellt zu sein, dürfen wir nicht länger ignorieren. Passend dazu habe ich mich vergangene Woche auf einem spannenden Panel der Friedrich-Neumann-Stiftung zum Thema austauschen können. Einig waren wir uns: Das Interesse von Frauen an Finanzthemen ist groß, genauso wie ihr Wunsch nach konkreten, praxisnahen Tipps. Doch es gibt Hindernisse: Einkommensunterschiede, ungünstige Steuerklassenregelungen und die Auswirkungen von Karrierepausen stellen viele Frauen vor große Herausforderungen. Um hier gegenzusteuern, müssen wir an mehreren Stellschrauben drehen: - Steuerrecht reformieren, Benachteiligungen abzubauen – die geplante Überführung der Steuerklassen III und V in das Faktorverfahren bleibt eine Baustelle. - Finanzbildung stärken, die speziell auf Frauen zugeschnitten ist und zugleich Vorbilder setzt – die nationale Finanzbildungsstrategie könnte hier wichtige Impulse liefern. - Einfachere Zugänge zur Vermögensbildung schaffen, um Ängste abzubauen und den Einstieg zu erleichtern – unser Altersvorsorgedepot samt ETFs wäre ein erster Schritt. Mein Dank gilt den tollen Expertinnen, die ihre Perspektiven geteilt haben: Anja Ciechowski, Karolina Decker und Magdalena Sporkmann. Vielen Dank auch an Vivien Wysocki für die wunderbare Moderation.
Anja Schulz
Anja Schulz
Ein starkes Land braucht eine starke Wirtschaft.
Über mich
Ihre Bundestagsabgeordnete in Berlin für den Wahlkreis Celle-Uelzen
Ich bin geboren und aufgewachsen im Landkreis Uelzen. Dort habe ich 2005 nach dem Abitur eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und im Anschluss eine nebenberufliche Weiterbildung zur Sparkassenfachwirtin gemacht. Bis 2011 war ich als Privatkundenberaterin tätig. Seit meinem 25. Lebensjahr bin ich selbstständig als Finanzberaterin tätig mit den Schwerpunkten betriebliche Altersvorsorge, Kapitalanlage und Altersversorgung. Im Bundestag habe ich mich seit September 2021 mit der Altersvorsorge in allen drei Säulen befasst und mich für eine Stärkung des deutschen Finanzstandorts eingesetzt.
In meiner Freizeit bin ich seit 2013 ehrenamtlich aktiv bei der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung Kreisvereinigung Uelzen e.V. als Mitglied des Vorstandes. Als Headcoach bei den Special Olympics konnte ich Delegationen von Menschen mit Behinderungen bei ihrem sportlichen Leistungen unterstützen. Seit 2019 bin ich außerdem als Stiftungsrätin der "Stiftung Leben leben" ehrenamtlich tätig.
Was mich umtreibt?
Wirtschaft
Wirtschaftswende muss kommen
Eine Senkung der Steuerlast, ein Moratorium für neue bürokratische Auflagen, ein Ende des deutschen Sonderwegs beim Klimaschutz, die gezielte Förderung der Start-Ups in Deutschland und niedrigere Energiepreise. Die führenden Ökonomen dieses Landes und Wirtschaftsvertreter sind sich einig, dass die deutsche Wirtschaft diese zentralen Punkte unserer Wirtschaftswende dringend benötigt. Denn eine starke Wirtschaft ist das Fundament für alles- für effektiven Klimaschutz, für einen funktionierenden Sozialstaat, für Investitionen in unser Land.
Finanzen
Politik, die rechnen kann
Für solide Finanzpolitik, die die verfassungsrechtlichen Spielräume achtet und zugleich Investitionen und Wirtschaftswachstum ermöglicht. Weder sollten der jüngeren Generation übermäßige Zusatzlasten aufgebürdet, noch die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft unnötig erschwert werden. Unter einem liberalen Finanzminister ist unsere Schuldenquote deutlich gesunken. Zudem haben wir gezeigt, dass wir im Zweifel das Verhindern eines verfassungswidrigen Schulden-Haushalts über Amt und Mandat stellen.
Vermögensaufbau
Land der Aktionäre werden
Nur etwa jeder 6. Deutsche besitzt Aktien oder Aktienfonds. Zu selten werden die vielfältigen Möglichkeiten des Kapitalmarkts hierzulande genutzt - und das Geld auf dem Sparbuch wird jährlich weniger. Durch ein neues Altersvorsorge-Depot wollen wir allen den Zugang zu Wertpapieren ermöglichen und jene unterstützen, die eigenständig für ihr Alter vorsorgen – in dem der Staat den Vermögensaufbau bezuschusst. Für eine echte Wertpapierkultur wollen wir Gewinne aus Aktien und Fonds langfristig steuerfrei stellen und den Sparer-Pauschbetrag kontinuierlich und deutlich anheben.
Rente
Die Rente muss enkelfit sein
Unser Rentensystem erfordert politisches Denken in Generationen und nicht in Legislaturperioden! Daher setze ich mich für eine Aktienrente nach schwedischem Vorbild ein. Mit diesem kapitalgedeckten Fundament stabilisieren wir die Rentenfinanzierung und machen das System generationengerechter. Zugleich müssen wir auch die beiden anderen Säulen der Altersvorsorge stärken, die private und betriebliche Vorsorge. Nur durch sie lässt sich im Alter der gewohnte Lebensstandard halten. Sie müssen einfacher, attraktiver und vor allem für alle zugänglich werden.
Verteidigung
Ohne Sicherheit ist alles Nichts
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns gezeigt, dass auch Deutschland verteidigungsfähig sein muss. Mit meiner Stimme haben wir das 100-Mrd.-€-Sondervermögen für die Bundeswehr auf den Weg gebracht und ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Bundeswehr die Unterstützung bekommt, die sie benötigt. Einen teuren, bürokratisch aufwendigen und illiberalen Zwang zum Wehrdienst lehnen wir dabei aber ab. Durch eine Modernisierung des Beschaffungswesen machen wir die Bundeswehr effizienter – bei gleichzeitiger Einhaltung des 2%-Ziels der NATO.
Arbeit
Arbeitswelt von morgen
Die klassischen 9-to-5-Jobs sollten wir eines Tages nur noch aus Erzählungen kennen. Die Arbeitswelt von morgen ist flexibel, digital und smart. Die Arbeitszeiten müssen gesetzlich flexibler gestaltet werden, Home-Office muss wo es geht möglich gemacht werden und durch einen „Tarif auf Rädern“ wollen wir dauerhaft automatische Steuererhöhungen verhindern. Durch Steuervorteile bei Überstunden, eine Eindämmung des Anstiegs der Sozialversicherungsbeiträge, mehr Sanktionen und Arbeitsanreize beim Bürgergeld machen wir klar: Arbeit und Leistung müssen sich wieder lohnen.
Infrastruktur
Verkehr nicht zur Schnecke machen
Mobilität betrifft jeden Einzelnen von uns. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Bürger selbst entscheiden sollte, wie er oder sie sich fortbewege möchte. Durch das Deutschland-Ticket haben wir das ÖPNV-Angebot deutlich attraktiver gemacht. Gleichzeitig konnten wir als FDP durchsetzen, dass weiterhin Straßen gebaut und ausgebaut werden. Wir setzen uns vehement für den Ausbau der A 39 ein und werden ein unsinniges Verbrenner-Verbot auf EU-Ebene verhindern. Nur im freien Wettbewerb der Technologien lässt sich die beste und effizienteste Lösung finden.
Migration
Keine Einwanderung in Sozialsysteme
Zu lang wurde in Deutschland die Steuerung der Migration von falschen Ansätzen geprägt. Es ist richtig, dass wir wieder die Kontrolle über unsere Außengrenzen haben – deshalb habe ich im Bundestag auch den temporären Grenzkontrollen zugestimmt. Es muss Schluss sein mit der Einwanderung in unsere Sozialsysteme. Die legale Einwanderung in den Arbeitsmarkt haben wir als FDP durch das Fachkräfte-Einwanderungsgesetz endlich erleichtert. Wer hier arbeiten möchte ist willkommen, wer nur von unserem Sozialstaat profitieren möchte, nicht.
Artikel und Meldungen
Aktuelles
Es ist immer wieder interessant, wie diejenigen, die sich selbst als „progressiv“ bezeichnen, versuchen, wirtschaftliche Realität in moralische Schwarz-Weiß-Schemata zu pressen. Von Bundeskanzler Olaf Scholz, habe ich folgende Aussage gehört: „Ich bin dagegen, dass Beschäftigte entlassen werden sollen, nur um Geld zu sparen.“ Eine wohlklingende Floskel, die Applaus von denjenigen bekommt, die sich vor komplexen Realitäten drücken. Was bedeutet es, „nur um Geld zu sparen“? Bedeutet es etwa, dass Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, profitabel zu bleiben, ihre Belegschaft um jeden Preis halten sollen? Bedeutet es, dass ein Unternehmer, der Verantwortung für Tausende Arbeitsplätze trägt, in Kauf nehmen soll, das gesamte Unternehmen zu gefährden, nur um eine romantisierte Vorstellung von Beschäftigung zu wahren? Das ist keine Wirtschaftspolitik – das ist Sozialromantik. Unternehmen stellen keine Mitarbeiter ein, weil Beschäftigung ein Selbstzweck ist. Unternehmen existieren, um Werte zu schaffen – für ihre Kunden, für die Gesellschaft und natürlich auch für ihre Eigentümer. Dieser Wertschöpfungsprozess macht Arbeitsplätze erst möglich. Der Staat sollte nicht derjenige sein, der durch einseitige politische Programme die Spielregeln diktiert. Ein Umbruch kann nur gelingen, wenn er mit der Dynamik des Marktes vereinbar ist, nicht gegen sie. Wir brauchen eine Politik, die Unternehmer und die Wirtschaft unterstützt. Wir brauchen Vertrauen in die kreative Kraft der freien Wirtschaft. Arbeitsplätze entstehen durch unternehmerische Freiheit, Innovation und wirtschaftliches Wachstum. Und eine wachsende Wirtschaft ist ein Garant für die Sicherung unseres Wohlstandes unserer Gesellschaft. Sie ist das Fundament unseres Sozialstaates. Denn nur, wenn genug erwirtschaftet wird, können wir auch diejenigen unterstützen, die nicht in der Lage sind für sich selbst zu sorgen. Diese Freiheiten muss der Staat bieten, in dem wir z.B. Unternehmenssteuern senken und die Einkommenssteuer und Sozialabgaben reduzieren, damit es sich lohnt Leistung zu bringen.
Zur Zukunft der privaten Altersvorsorge: Zeit zu handeln. Mit unserem heutigen Gesetzentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge greifen wir den starken Aufschlag aus dem ehemals FDP-geführten Finanzministerium auf und entwickeln ihn weiter. Mit gezieltem Feinschliff machen wir die Reform zu einer zukunftsfähigen und attraktiven Lösung. Der Weg ist klar: weg von Riester, hin zu einer modernen und zukunftsfähigen Vorsorge. Hier die wesentlichen, von mir als fachlich zuständiger Berichterstatterin, eingebrachten Verbesserungen: 1. Förderung für Selbstständige geöffnet: Die private Altersvorsorge steht nun allen Bürgerinnen und Bürgern offen – insbesondere Selbstständigen. Damit tragen wir flexiblen Erwerbsbiografien besser Rechnung. Die höhere steuerliche Förderung ermöglicht zudem eine unbürokratische Basisabsicherung außerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung. 2. Breitere Anlageoptionen geschaffen: ELTIFs und vergleichbare europäische AIFs wurden in den Katalog förderfähiger Anlagen aufgenommen. Mit ihren langen Laufzeiten sind sie ideal für Altersvorsorgeinvestitionen – zum Beispiel in Infrastrukturprojekte. Perspektivisch sollten aber auch Banken- und Unternehmensanleihen berücksichtigt werden. 3. Europäische Fonds zugelassen: Die bisherige Begrenzung auf deutsche OGAW-Sondervermögen haben wir aufgehoben. Damit können Fonds und ETFs aus ganz Europa genutzt werden – nicht nur solche, die in Deutschland aufgelegt werden. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Anlagefreiheit und Wettbewerbsfähigkeit. 4. Längere Rentengarantiezeit: Eine 10-jährige Rentengarantiezeit für Hinterbliebene ist schlichtweg zu kurz. Daher haben wir sie auf 20 Jahre verlängert. Mir persönlich reicht das immer noch nicht. Für eine bessere Vergleichbarkeit mit der Depotvariante ist eigentlich nur eine Restkapitalzahlung zielführend; diese würde für eine faire Behandlung zwischen Versicherungsverträgen und AV-Depots im Todes- und Erbfall sorgen. Jetzt ist es an den anderen Parteien, Farbe zu bekennen: Wie ernst meinen sie es mit der Altersvorsorge?
Mein politischer Werdegang
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2013
Eintritt bei den Jungen Liberale und in die FDP
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2016
Kandidatur und Wahl in den Gemeinderat Weste
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2017
Kandidatur für den Deutschen Bundestag
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2018
Wahl in den Landesvorstand der FDP Niedersachsen
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2021
Kandidatur und Einzug in den Deutschen Bundestag
MdB im Wahlkreis 44 Celle – Uelzen -
2023
Wahl zur stv. Landesvorsitzenden der FDP Niedersachsen
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2023
Wahl zur Beisitzerin im FDP-Bundesvorstand
Kontakt
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11011 Berlin
Deutschland